Dir ist’s, o frommer Sophokles, gelungen,
Den Punkt zu schaun, wo Mensch und Gott sich scheidet,
Und was in ird’sche Worte du gekleidet,
Das ward, vom Himmel aus, dir vorgesungen!
Du bist ins Innre dieser Welt gedrungen
Und kennst zugleich, was auf der Fläche weidet:
Was nur ein Menschenbusen hofft und leidet,
Du sprachst es aus mit deinen tausend Zungen!
Nie bist du kühl zur Nüchternheit versunken,
Du sprühtest in erhabener Verschwendung
Der goldnen Flammen lichte, dichte Funken!
An dich erging die heil’ge, große Sendung,
Du hast den Rausch der Poesie getrunken,
Und schimmerst nun in strahlender Vollendung.